Merkels Freund Erdoğan lässt deutschen Botschafter einbestellen

Frog1(extra-3-Satire: Türkei zitiert deutschen Botschafter ins Außenministerium, SPIEGEL online, 28.3.2016)

„Die türkische Regierung hat nach Informationen von SPIEGEL ONLINE den deutschen Botschafter einbestellt. Er musste sich offenbar für einen Satirebeitrag des NDR rechtfertigen.“

Und hier das vom Sultan kritisierte Video zum Weitersenden an Mutti und Freunde…

Song: Erdowie, Erdowo, Erdogan | extra 3 | NDR

Besten Dank, liebe Freunde!!

Und hier zum Mitgrölen der Text:

Er lebt auf großem Fuß, der Boss vom Bosporus

Bei Pressefreiheit kriegt er ‘n Hals, drum braucht er viele Schals

Ein Journalist, der was verfasst, das Erdoğan nicht passt, ist morgen schon im Knast

Redaktion wird dicht gemacht, er denkt nicht lange nach

Und fährt mit Tränengas und Wasserwerfern durch die Nacht

Sei schön charmant, denn er hat Dich in der Hand

Erdo-wie?, Erdo-wo?, Erdo-Wahn!

Die Zeit ist reif für sein großosmanisches Reich

Erdo-wie?, Erdo-wo?, Erdo-Wahn!

Gleiche Rechte für die Frau’n, die werden auch verhau’n

Ist das Wahlergebnis schlecht, das ruckelt er zurecht

Kurden hasst er wie die Pest,

die bombardiert er auch viel lieber als die Glaubensbrüder drüben beim IS

Gib ihm Dein Geld, er baut Dir ein Flüchtlingszelt

Erdo-wie?, Erdo-wo?, Erdo-Wahn!

Sein Land ist reif für den EU-Beitritt

Er pfeift auf Demokratie

Tschü mit ü sagt Erdoğan, und er reitet in den Sonnenuntergang.

Frog4

Das Türkeibild der ZEIT – U. Greiner über Pamuks Roman „Diese Fremdheit in mir“

Frog1(Ulrich Greiner, Istanbul, mon Amour, ZEIT, 23.3.2016, 45)

Zuerst, über dem Text das Foto

Schiffspassagiere, von denen die älteren weiblichen Wesen im Vordergrund ausnahmslos Kopftuch tragen, um den ganzen Kopf rum, festgezurrt, damit Mann ja kein Haar sieht. Das also ist das Istanbul-Bild, das die ZEIT ihren Lesern vors Auge drückt.

Was soll uns das sagen?? — So IST es; oder: So SOLL es sein?? Das Istanbul mon amour

Wahrlich ekelhaft!

Ob nun so oder so; das uns Lesern vorgesetzte Bild – Humble Pie: Eat it! – ist AKP-Propaganda: Es suggeriert: Seht her! Das haben wir schon erreicht: Also: Zurück ins real existierende Mittelalter!! Wiederkehr des ewig Gleichen?? — Danke für Eure Selbstaufklärung, γνῶθι σαὐτόν, liebe ZEIT-Redaktion.

Und dann der süper Text schlechthin:

Die Roman-Rezension von Ulrich Greiner!!

Erster Satz -, zum Auftakt ein wenig Schelte:

„Dass der Nobelpreisträger Orhan Pamuk nicht sonderlich gut schreibt, sieht man auch an seinem neuen Roman [Kafamda Bir Tuhaflık]“… (im Original keine Hervorhebung)

Aber wie, bitte schön, will das jemand beurteilen, der kein Türkisch kann?? — Kleinlaut das Eingeständnis:

„Es mag übrigens sein, dass die Übersetzung an manchen Unbeholfenheiten nicht schuldlos ist. „

Beispiele?? — Fehlanzeige, tabii ki.

Eine Episode, die Greiner schildert ist die wohl jedem in der Türkei lebenden Türken wohl bekannte Unsitte, Strom

„aus Leitungen [zu] beziehen, die am Zähler vorbeiführen. [Kommentar Greiner:] Was offenbar fast die Regel ist.“

Soll heißen: Dem Rezensenten scheint dies eine völlig neue Einsicht zu sein…

Und dann Greiners Schluss-Absatz, das grandiose Finale:

„Dieses Buch ist eine [sülz-sülz…] Liebeserklärung an diese fantastische Stadt Istanbul. [Doch Istanbul spezifische Aussagen fehlen in Greiners Rezension.] Wer die Türkei verstehen will, sollte es [das rezensierte Buch] lesen.“

Was aber ist das, was an Istanbul, der Türkei verstanden werden soll?? — Dass jeder jeden bescheißt?? sofern er die Chance dazu hat?? — So richtig das ist/sein mag…: Soll das alles sein, was Istanbul, die Türkei ausmacht??

Arme ZEIT, dieses QuakQuak als Weisheit auszugeben, den Lesern vorzusetzen, zuzumuten. — Wie einst auf Humble Pie’s Cover: Der Teller ist leer und bleibt leer… Da hatten selbst die dümmsten Sophisten seinerzeit mehr zu bieten…

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Can Dündar über die Silvesternacht-Grapschparty zu Köln

Frog1(Can Dündar, „Frau Merkel, hören Sie auf den türkischen Kerker!“, WELT AM SONNTAG online, 16.1.2016)

(Anant Agarwala, Mariam Lau und Khuê Pham, Der Albtraum, ZEIT, 7.1.2016, 2)

(Heinrich Wefing, Unter Schock, ZEIT, 7.1.2016, 1)

Can Dündar, derzeit prominentestes Opfer des Racheengels Erdoğans, über das Silvesternachtgegrapsche in Köln:

Köln? Das passiert auf dem Istanbuler Taksim-Platz jedes Jahr

Das, was in der Silvesternacht in Köln passiert ist, kam uns Türken wohlbekannt vor. Es war dasselbe, was sich jedes Jahr auf dem größten Platz von Istanbul, dem Taksim-Platz, zuträgt. Ein Ausdruck einer konservativen Machokultur und des Hungers auf Frauen, den diese selber produziert; Ausdruck einer Kultur, die in der Schule, bei der Arbeit, in allen Bereichen des Lebens Frauen von Männern trennt und versucht, sie in ihrer Rolle als Mütter zu Hause einzusperren.

In der Türkei kämpfen seit Jahren Frauen und Männer unter Lebensgefahr gegen dieses Weltbild und für ein laizistisches, modernes Leben und eine demokratische Republik. Sie sind davon überzeugt, dass man sich nicht mit den Symptomen, sondern mit den Ursachen auseinandersetzen und eine Politik entwickeln muss, die diese Ursachen bekämpft.

Auf welcher Seite aber stehen die westliche Welt und die Europäische Union und insbesondere Deutschland und Frau Merkel, wenn diese beiden verschiedenen Auffassungen in Istanbul oder in Köln aufeinanderprallen? Wir kennen die Antwort auf diese Frage. Und genau darum lächeln wir bitter, wenn wir von Merkels harter Reaktion auf die Angreifer von Köln hören.“

Und zum Kontrast das Gutmensch-Relativierungsgeschwätz von Anant Agarwala, Mariam Lau und Khuê Pham in der vorzeige-liberalen ZEIT:

Die „schlimmsten Vorurteile scheinen bestätigt.“ Wohl gemerkt: Sie scheinen bestätigt, sie sind es nicht. Die begrapschten Damen müssen sich geirrt haben.

Über das als Lea Westerkamp vorgestellte Opfer heißt es:

„Westerkamp tut sich schwer damit, ganz genau zu sagen, was sie denkt, vielleicht weiß sie es selbst noch nicht.“

War wohl alles nur ein Traum, ein böser Traum…

Und dann das Relativierungsgesülze:

„Nein, sie [Westerkamp] will keine politische Geschichte aus den Vorfällen machen.“

Natürlich nicht. Denn sie weiß ja, so wie auch die Autoren und mit ihnen all die Willkommenskultur-Apologeten:

„Dass Frauen in Nächten wie Silvester belästigt werden, bestohlen und betatscht, kommt immer wieder vor.“

Alles (nicht mal) halb so schlimm also. Gewaltexzesse seien ja schließlich, insbesondere in Köln, ohnehin nichts Besonderes:

„Dass ein Mob in der Kölner Innenstadt wütet, ist kein ganz neues Phänomen. Schon im Oktober 2014 verletzten 4000 überwiegend junge Männer 45 Polizisten [..]. Damals sprachen die jungen Männer Deutsch, trugen Glatze und nannten sich Hooligans gegen Salafisten.“

Was die  ZEIT-Relativierer freilich nicht wegvergleichen können: Diese Wahnsinnigen fielen nicht durch kollektive Grapschattacken auf.

Naiv-drollig auch die Empfehlung der frisch-gekürten Oberbürgermeisterin Henriette Reker: Frauen sollten „eine Armlänge“ Distanz zu fremden Männern halten. Dümmlicher geht’s kaum noch. Und so was ist Oberbürgermeisterin. Armes Köln!!

Ähnlich dümmlich äußerte sich auch Claus-Ulrich Prölß, Geschäftsführer des Kölner Flüchtlingsrats:

Flüchtlinge „lesen keine deutschen Zeitungen und schauen nicht WDR“. Und die Autoren ergänzen: „Von der Gewalt in der Silvesternacht hätten sie [die Flüchtlinge] noch gar nichts mitbekommen.“

Als ob Mann dazu Zeitung lesen oder fernsehen müsse… Was für Trottel!!

Besonders hübsch ist auch die Relativierungserzählung von Seite 1:

Heinrich Wefing schreibt:

„Das massenhafte Einkreisen, Begrapschen und Beklauen von Frauen ist eine Form des Straßenterrors, die wir nicht kennen. [Na, da wurde es aber Zeit, dass dem abgeholfen wurde. Wie schön. Seid dankbar!!…] Aus Indien ist Ähnliches bekannt [ah, das beruhigt aber…], auch aus Kairo, vom Tahrir-Platz, wo ein [!] Exzess sexueller Gewalt den Anfang vom Ende des Arabischen Frühlings [welch Euphemismus…]bedeutete.“

Na, dazu fällt mir doch der Aufstand gegen den bösen, bösen, allzu bösen Alaviten, den Ungläubigen al-Assad ein, den die CIA (neuerdings Seit‘ an Seit‘ mit Erdoğan und Mutti) ja schon lange weg haben wollte, spätestens seit 9/11. (Günter Meyer zu CIA, Russland und IS in Syrien) Jetzt, nachdem sich das Kriegsglück gegen die von der CIA mit aufgehetzte sunnitische Mehrheit (zu Aleppo und anderswo) wendete, wollen  diese, die einst großmäuligen sunnitischen Assad-Hasser weg aus Syrien. Und wo wollen sie hin? Ins Reich der Ungläubigen, auf dass die Merkelschen sie, das sunnitische Herrenvolk, durchfüttern und ihnen die Füße küssen, und das nicht nur zu Ostern, sondern jeden Tag aufs Neue. Sagt mal, ihr depperten Gutmenschen, habt ihr es immer noch nicht begriffen?? Erst vor ein paar Stunden mordeten wieder sunnitische Radikalinskis Christen, nur weil sie Ungläubige, Christen sind: (Taliban bekennen sich zu Anschlag in Lahore, ZEIT online, 27.3.2016) Ihr heißt Leute willkommen, von denen die Mehrheit Euch verachtet, offen verhöhnt, auszutzelt und Eure Dummheit verspottet. Ihr bornierten Trottel!!

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