Zum Niedergang der SPD: Kein Mitleid mit diesem machtgeilen Opportunistenverein!

Wero Lisakowski, Männerphantasien, Kulturzeit, 19.11.2019 (ab min. 5,47)

Bruno Thoß, Freikorps, Historisches Lexikon Bayerns, 10.09.2012

Mark Jones, Am Anfang war Gewalt, Die deutsche Revolution 1918/19 und der Beginn der Weimarer Republik, Aus dem Englischen von Karl Heinz Siber, Berlin 2017

Herbert Kapfer, 1919 Fiktion, München 2019

I

In seinem Artikel Freikorps schreibt Bruno Thoß:

„Da es dem Rat der Volksbeauftragten auch im Reich nicht gelang, mit zuverlässigen republikanischen Kräften ein Weitertreiben der Revolution [von 1918] zu unterbinden, entschloss sich sein Vorsitzender Friedrich Ebert (SPD, 1871-1925) nach dem Auseinanderbrechen der Revolutionsregierung im Dezember 1918 zum generellen Aufruf für eine „Armee aus Freiwilligen“.“ (im Original kein Fettdruck)

Das zeigt wunderbar, welch Geistes Kind Genosse Ebert und Konsorten waren: Um ihrer Partei SPD die Macht zu sichern, etablierten und ermächtigten sie Freikorps, Jagd auf alles zu machen, was linker als die SPD war: mit allen Mitteln. Und sie waren extrem erfolgreich. Siehe

George Grosz‚ Karikatur: Prost Noske! das Proletariat ist entwaffnet!

II

In seinem Kulturzeit-Beitrag zum Buch Männerfantasien von Klaus Theweleit zeigt Wero Lisakowski nun klar auf, welch Korpsgeist in den Freikorps herrschte: Sie waren faschistoid durchseucht:

Attentäter

– genannt werden

„der Attentäter von Halle, der Attentäter von Christchurch, das Attentat von Utøya“ und „auf der anderen Seite [!!] islamistische Terroristen“

(Linker Terror: Fehlanzeige:

Gemäß der antagonistischen Doktrin: Wenn Rechts böse ist, muss Links – zwangsläufig – gut sein. Links: das sind die per se Guten, die Gut-Menschen) –

seien:

„Männlich, hasserfüllt und gewaltbereit. Warum? Was treibt sie um? Sind sie Opfer von Ideologien? Das Bedürfnis nach Gewalt komme nicht von außen, sondern aus dem Inneren, sagt der Kulturtheoretiker und Schriftsteller Klaus Theweleit. In seinem Buch Männerphantasien, das 1977 erschienen ist und jetzt neu aufgelegt wurde, liefert er den Begriff Fragmentkörper. Damit meint er Menschen, denen es nicht gelungen ist aufgrund verschiedener Erfahrungen, sei es durch Gewalt in der Kindheit, auf dem Weg zum Erwachsenwerden ein Gefühl von Körperganzheit auszubilden. Für sie bedeute Gewalt, sich selbst heil zu machen – durch Gewalt gegen andere. Ausgangspunkt von Theweleits Untersuchung sind die soldatischen Männer der 1920er Jahre, die sogenannten Freikorps, die sich in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg formiert hatten, um die sozialistischen Revolutionskräfte mit Gewalt niederzuschlagen. Jene Art männlicher Gewalt, so Theweleit, sei schließlich im Naziterror des Dritten Reiches aufgegangen. Sein Buch Männerphantasien ist eine Analyse des Faschismus, eine Analyse, die sich auf die Körperstrukturen der handelnden Männer bezieht. Der Faschist in uns ist damals viel diskutiert worden und erscheint heute aktueller denn je. Die neue Rechte im Land: ein Beleg seiner These.“

III

Vertieft man/frau sich eingehender in die Zeitzeugenberichte (2 Bücher sind im Vorspann genannt) wird klar, die Freikorps waren ein wilder Haufen vom Krieg Brutalisierter, geeint durch ihren Hass auf die Verräter des Reichs (Dolchstoß-Legende) und die Juden (Finanzkapitalverschwörung).

Der SPD freilich war’s seinerzeit egal.

Ja, sie befeuerten die Legendenbildung sogar. Am 10.12.1918

„verkündete Friedrich Ebert den [von der Front zurückgekehrten] Soldaten: »Kein Feind hat euch überwunden« und half dadurch mit, die Vorstellung in den Köpfen zu verankern, die Revolution sei dem deutschen Heer in den Rücken gefallen“. (Jones, 112)

Sie wollten nur die Macht, ihre Macht. Ließen sich aber feiern: als Kämpfer und Wahrer der Demokratie. Dieses verlogene Pack! — Genutzt hat’s ihnen freilich letztlich nichts. Das von der SPD (mit) inthronisierte und hochgepäppelte Freikorps-Gezücht übernahm nach wenigen Jahren – Weimarer Zwischenspiel – die Macht. Die Rattenfänger von rechts erwiesen sich als stärker massen-anschluss-tauglich als die sich selbst diskreditierten Demokraten-Spieler auf Staatstheaterposten.

Anmerkung: Bestes Beispiel aus der jüngeren SPD-Parteigeschichte: Gerhard Schröder: Der Kanzler der Bosse! Nicht der Arbeiter. Die waren und sind der SPD letztlich scheißegal. (Siehe: GroKo-Eiertänze)

Fazit

Obwohl Gutmensch Lisakowski dies gewiss nicht aussagen wollte, so zeigt gerade sein Beitrag völlig klar: Die SPD paktierte mit faschistoiden Kräften! Dass sie später unter den Nazis zu leiden hatte, ist da nur recht und billig! Selbst schuld!

Und nun endlich

hat das Wahlvolk mehrheitlich erkannt und entschieden: Es ist Zeit für diesen machtgeilen — Opposition ist Mist. (Franz Müntefering) –, „pseudo-sozialen Mutti-im-Amt-Erhaltungs-Verein abzutreten!

Verpiss dich, SPD!

Merkel triumphiert über Böhmermann

 

Richard Strobl, Böhmermann verliert gegen Merkel: Gericht weist Klage zum „Schmähgedicht“ ab, Merkur online, 16.4.2019

Böhmermann scheitert mit Unterlassungsklage gegen Merkel, SZ online, 16.4.2019

Constantin van Lijnden, Ein Witz, FAZ online, 16.4.2019

Wiebke Ramm, „Keine unangemessenen Nachteile“, SPIEGEL online, 16.4.2019

Wie nicht anders zu erwarten, wurde Jan Böhmermann erneut, diesmal gerichtlich (und im Gefolge die obrigkeitshörige SPD-nahe Presse, sprich SZ) abgewatscht:

„16. April, 14.16 Uhr: Das Berliner Verwaltungsgericht hat eine Unterlassungsklage des Satirikers Jan Böhmermann gegen das Bundeskanzleramt und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) abgewiesen. Damit scheiterte Böhmermanns Forderung, Merkel zu verbieten, sein „Schmähgedicht“ gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als „bewusst verletzend“ zu kritisieren. Das Kanzleramt hatte sich aber ohnehin verpflichtet, dies nicht zu wiederholen.

Das Gericht erklärte die Klage für unzulässig. Sie könne nur erhoben werden, wenn eine Wiederholung drohe. Dies ist offensichtlich aber mit der vorherigen Ankündigung des Kanzleramts nicht mehr gegeben.

Böhmermann gegen Merkel: Anwalt berichtet von Drohungen

Update 16. April, 13.20 Uhr: In der rund zweistündigen, mündlichen Verhandlung am Dienstag betonte Böhmermanns Anwalt Reiner Geulen, sein Mandant werde bis heute persönlich bedroht. Geulen sprach von einer „kriminellen Truppe mit Unterstützung eines Staates“. Die Äußerung der Kanzlerin sei weiter im Internet abrufbar, sie müsse gelöscht werden.“

Voll kaum verhohlener Freude heißt es in der SZ hingegen:

Der Satiriker Jan Böhmermann ist mit seiner Unterlassungsklage gegen Kanzlerin Angela Merkel unterlegen.

Kanzlerin vs. Satiriker; David gegen Goliath: Was ist nur in Böhmermann, das kleine Scheißerchen, gefahren? Statt untertänigst vor Super-Mutti zu kuschen, hat er gewagt aufzumupfen. Nun ist er unterlegen, unterworfen. Gut so.

„Prost Noske,… Das Proletariat ist entwaffnet!“ (siehe auch Deniz’e özgürlük! – Freiheit für Deniz Yücel!)

Und der FAZ-Schreiberling Constantin van Lijnden gibt immerhin zu, dass Auslöser Merkels hündisches Gekusche vor dem Möchtegern-Sultan war, auch wenn er den Schwarzen Peter Böhmermann zuzuschreiben trachtet:

„Aber zu völligem Stillschweigen war [Hündin] Merkel dann doch nicht verurteilt, während sie [schleimerisch-winselnd] das diplomatische Porzellan zusammenfegte, das Böhmermann just zu der Zeit zerschlagen hatte, als Deutschland zur Bewältigung der Flüchtlingskrise auf die Türkei angewiesen war.“

Wir erinnern uns: Erst kam das Fluten Deutschlands mit hunderttausenden ach so süßen Flüchtlingen durch Merkels Scheiß-Politik der unbegrenzten Grenzöffnung. Dann Merkels Deal mit dem Sultan, um die Flut zu stoppen, weil sie sich sonst nicht mehr zu helfen wusste, unser Zauberlehrling, als vor dem Despoten zu kuschen. Dann dessen fortgesetzte, noch heftigere Attacken gegen alle sich nicht Unterwerfenden. Und dann erst Böhmermanns Reaktion per Schmähgedicht auf den Ober-Primitivling. Und was machte Merkel: Sie entschuldigte sich: nicht bei Landsmann Böhmermann (für ihr devotes Buckeln); nein: bei dem von ihr hofierten Widerling weit jenseits Deutschlands, der zigtausende seiner Landsleute eingitterte, darunter auch viele Journalisten, Herr van Lijnden.

Schon vergessen? Schon verdrängt?

Wen wundert’s? Kriecher wie Sie sind ja selbstredend, ohnehin nicht betroffen…

Dass es auch anders geht, zeigt Der Spiegel. Wiebke Ramm beginnt ihren Artikel:

Nein, wir haben nicht verloren„, sagt Jan Böhmermanns Anwalt im Plenarsaal des Verwaltungsgerichts Berlin in die Fernsehkameras. Wenige Minuten zuvor hatte die 6. Kammer die Klage Böhmermanns gegen das Bundeskanzleramt abgewiesen. Doch als Niederlage will Anwalt Reiner Geulen das nicht verstanden wissen. Das Wichtigste hätten sie erreicht, sagt Geulen: Kanzlerin Angela Merkel habe bekräftigt, dass sie Böhmermanns sogenanntes Schmähgedicht nicht noch einmal als einen „bewusst verletzenden Text“ bezeichnen wird, und sie habe ihre Äußerung bedauert.“ (im Original kein Fettdruck)

Hier ist Böhmermann nicht der kleine Hosenscheißer, der vor Mutti gefälligst zu kuschen hat. Danke, Frau Ramm!

Auch dafür, dass Sie folgendes Zitat beisteuern:

„Es könne nicht sein, „dass sich die Kanzlerin in scharfer Form von einem Journalisten distanziert“, sagte Geulen.“

Unser Mutti: Erfüllungsgehilfe des Pseudo-Sultans und Jounalistenmeuchlers. Leider! Welch Schmach und Schande!

 

 

Deniz’e özgürlük! – Freiheit für Deniz Yücel!

Frog1(Can Dündar, Journalismus als Verbrechen, Aus dem Türkischen von Sabine Adatepe, ZEIT, 2.3.2017, 37)

(Deniz’e özgürlük!, Petition)

(Hupen für die Pressefreiheit, taz.de, 1.3.2017)

(Hans-Peter Uhl, „Feinden der Demokratie geben wir keine Versammlungsfreiheit“, Deutschlandfunk, 4.3.2017)

Ach, lieber Can Dündar, obwohl Sie es doch eigentlich besser wissen müssten, geben Sie uns immer noch den Hoffnungsvollen:

„Der Haftbefehl gegen Deniz Yücel wird dafür sorgen, dass auch die Deutschen besser verstehen, mit welchem Unrechtsregime und welch schonungsloser Härte wir es in der Türkei zu tun haben. […]

Ich hoffe, die deutsche Regierung […] bereut endlich, zu den Menschenrechtsverletzungen der türkischen Regierung so lange geschwiegen zu haben“… (im Original keine Hervorhebung)

Ach, sevgili Can Bey, was erwarten Sie denn?

Kennen Sie denn unsere Geschichte nicht?

Wenn doch selbst Gauck, Herr unserer obersten Eunuchen-, äh, Politiker-Kaste, dieser Pseudo-Apologet der Freiheit, neuerdings nur noch eine Sorge kennt: Erdoğan und seinem Hofstaat, diesem Operetten-Sultanat (Cem Özdemir) — die Freiheit der Rede zu gewähren!!

Für ihn wie die ganze verdruckst-verschleimt winselnde Bagage von Untertan-Kreaturen (Merkel, Steinmeier, de Maizière…)

— man/frau erinnere sich an Werner Peters‚ Verkörperung des Diederich Heßling in der Verfilmung von Heinrich Manns Roman —

gilt doch stets und immer wieder nur der altbewährte Satz:

Nach oben buckeln und nach unten treten:

Hauptsache der Türkei-Deal hält!!

Und so wie der SPD-Scherge von einst bei George Grosz verkündete:

Prost Noske,… das Proletariat ist entwaffnet!

So schallt es heut‘ aus den Berliner Hinterzimmern der GroKo klamm-heimlich gen Ankara:

Prost Erdoğan, die Journalisten in den Knast!!

Frog4