Frankreich trauert um von Flüchtling enthaupteten Lehrer

Sabine Wachs,  „Der Lehrer wurde enthauptet“, tagesschau.de, 17.10.2020

Sabine Wachs,  Macron spricht von islamistischem Terrorakt, tagesschau.de, 17.10.2020

L’assassinat de Samuel Paty confirme „le très haut niveau de la menace terroriste islamiste“, France 24 online, 17.10.2020

Nicolas Camus, Attentat à Conflans : Ce que l’on sait de l’enquête sur la décapitation du professeur d’histoire-géographie,  20minutes.fr, 18.10.2020

Mehr Polizei, mehr Überwachung, bessere Bildung, tagesschau.de, 19.10.2020

Andreas Schmid,  Terror in Paris: Lehrer auf offener Straße enthauptet – Erschreckende Details über mutmaßlichen Täter veröffentlicht, Merkur.de, 18.10.2020

Erhan Tekten und Uğur Can, Katillere gıyabi cenaze namazı, Hürriyet online, 17.1.2015

Kouachi kardeşler için İstanbul’da cenaze namazı, youtube, 16.1.2015

Seda Türkoğlu, Dünya vatandaşlarından liderlere: “Siz Charlie değilsiniz”, Sözcü online, 28.5.2016

Detlef Pollack, Olaf Müller, Gergely Rosta und Anna Dieler, Integration und Religion aus der Sicht von Türkeistämmigen in Deutschland. Repräsentative Erhebung von TNS Emnid im Auftrag des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster, Münster, 2016

Der 47-jährige Samuel Paty, Geschichtslehrer an einer Mittelschule in Conflans-Sainte-Honorine, nahe Paris, musste sterben, weil er — wie Anti-Terror-Staatsanwalt Jean-François Ricard es ausdrückte — gewagt hatte

„im Rahmen eines Kurses in Gesellschaftskunde in der achten Klasse das Thema Meinungsfreiheit [durchzunehmen…], das im nationalen Bildungsplan vorgesehen ist. [!!] In diesem Kurs gab es eine Diskussion über die Mohammed-Karikaturen von ‚Charlie Hebdo‚.“ (Übersetzung Wachs; im Original kein Fettdruck)

„Daraufhin hatte der Vater einer [13jährigen] Schülerin massiv im Netz gegen ihn mobilisiert und auch Daten wie die Adresse der Schule veröffentlicht.

Laut Innenminister [GéraldDarmanin habe der Vater zudem eine sogenannte Fatwa gegen den Lehrer erlassen.“ (Mehr Polizei…; im Original kein Fettdruck)

Und so kam es, wie es kommen musste. Ein ach so süßer 18-jähriger Flüchtling tschetschenischer Herkunft (namens Abdoullakh Abouyezidvitch), dem erst Anfang März 2020 eine 10-jährige Aufenthaltserlaubnis (!) ausgestellt worden war, fühlte sich von seinem Gastland beleidigt und aufgerufen zur Blutrache. Also zückte er ein Messer, stach den scheiß Ungläubigen ab und köpfte ihn. Allāhu akbar!

Reaktion von deutscher Seite: (Immerhin) Außenminister Heiko Maas kondolierte rasch und artig auf Twitter:

„Ich verurteile den abscheulichen Anschlag in #ConflansSainteHonorine. Wir stehen fest an der Seite unserer französischen Freundinnen und Freunde. Von Terror, Extremismus und Gewalt dürfen wir uns nie einschüchtern lassen.“

Wie verlogen!

In vorauseilendem Dhimmi-Gehorsam wird in Deutschland an staatlichen Einrichtungen, z.B. Schulen, anders als in Frankreich alles unterlassen, was auch nur ansatzweise auf Moslems irgendwie befremdlich-verletzlich wirken könnte. Dank politischer Korrektheit, der zufolge Minderheiten (hier Muslime) als Zuckerpüppchen unter den Schutz der Gutmenschendiktatur gestellt werden, wird zensiert, verschwiegen, verschleiert, beschönigt, unter den Teppich gekehrt…

Ein Lehrer, der bei uns gleichwohl wagen sollte, DEN Propheten: Mohammed den Friedliebenden, der das massenhafte Köpfen von Ungläubigen in Gang setzte, zu kritisieren, müsste mit einem Disziplinarverfahren durch seine Vorgesetzten rechnen – wegen Verleumdung, Volksverhetzung, Rassismus, Rechtsextremismus, etc. — Jesus hingegen, is‘ ja nicht DER Prophet, darf folglich ruhig als Witzfigur herhalten: Hier ist Blasphemie erlaubt. (Trotz heftig-hitziger Kritik aus der Bevölkerung wollte niemand seinerzeit Herbert Achternbusch wegen seines Films Das Gespenst ans Schlawittel…)

Das ist der Unterschied zu Frankreich! Unsere Nachbaren duckmäusern nicht; sie pochen auf die Akzeptanz ihrer Werte: von jedermann und jederfrau, die sich in Frankreich aufhalten. Der Präsident der Nationalversammlung, Richard Ferrand, twitterte daher:

„Die Ermordung eines Geschichtslehrers ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Werte der Republik. Einen Lehrer anzugreifen bedeutet, alle französischen Bürger und die Freiheit anzugreifen.“ (Macron spricht…)

Und was machen die ach so friedfertigen Moslems in Frankreich? — Pro oder contra Paty? Abouyezidvitch? Republik? — Abgesehen von den Lippenbekenntnissen einiger Oberen aus der Verbandsschleimerzunft beglückwünschten sie den Attentäter zu seiner vorbildlichen Heldentat! Allāhu akbar!

Als seinerzeit, am 7. Januar 2015 Islamisten die Redaktion von Charlie Hebdo überfielen und 12 Menschen erschossen, kam es in Istanbul nicht nur zu Jubelfeiern, sondern auch — im Gegenzug zum Trauermarsch in Paris für die Ermordeten unter Beteiligung von 40 Staatslenker(inne)n — zu einer Trauer-Kundgebung PRO Anschlag, die von der Polizei mit Freuden eskortiert wurde und auf der die Demonstranten die beiden Attentäter (u.a. Said Kouachi) bejubelten und sich mit ihnen solidarisierten. —

„Wir sind Charlie“ skandierten die Trauernden in Paris. — „Wir sind Said Kouachi“ skandierten die Trauernden in Istanbul…

Nun frag ich euch, ihr Gutmenschen: wem gehört die Sympathie all der uns zu Hunderttausenden bereichernden Zuwanderer islami(sti)scher Vorprägung? Allah oder euerm Multikulti-Schleimscheißer-Dhimmi-Staat?

Zur Antwort:

der wissenschaftliche Befund einer Forschungsgruppe der Universität Münster aufgrund von 1.201 „Interviews [unter „türkeistämmige[n] Personen ab 16 Jahren“, die „deutschlandweit“…] zwischen November 2015 und Februar 2016“ durchgeführt wurden:

Der Anteil derjenigen, die Haltungen bekunden, die schwerlich als kompatibel mit den Grundprinzipien moderner „westlicher“ Gesellschaften wie der deutschen bezeichnet werden können, ist unter den Türkeistämmigen teilweise beträchtlich […]

    • Der Aussage „Die Befolgung der Gebote meiner Religion ist für mich wichtiger als die Gesetze des Staates, in dem ich lebe“ stimmen 47 % der Befragten zu.
    • Dass Muslime die Rückkehr zu einer Gesellschaftsordnung wie zu Zeiten Mohammeds anstreben sollten, meinen 32 % der Befragten.
    • 50 % der Türkeistämmigen stimmen der Aussage „Es gibt nur eine wahre Religion“ stark bzw. eher zu, und
    • 36 % sind davon überzeugt, dass nur der Islam in der Lage ist, die Probleme unserer Zeit zu lösen.
    • Der Anteil derjenigen mit einem umfassenden und verfestigten islamisch-fundamentalistischen Weltbild (Zustimmung zu allen vier Aussagen) liegt bei 13 % der Befragten.“ (Studie, S. 13; im Original kein Fettdruck, nur Fließtext)

Wenn der Befund unter (legal) zugewanderten Türken schon so vernichtend ausfällt, wie dann erst unter moslemischen Kriegsflüchtlingen aus Syrien, Afghanistan, Irak, etc., die im Hass auf (uns) Ungläubige sozialisiert wurden/werden…

 

 

 

„Türkei fordert Strafe für Böhmermann“

Frog1(Türkei fordert Strafe für Böhmermann, SZ, 10.4.2016)

(Merkel nennt Böhmermann-Verse „bewusst verletzend“, SPIEGEL online, 4.4.2016)

(Alexander Kissler, Dieser Anruf war ein Fehler, CICERO online, 5.4.2016)

Stephan-Andreas Casdorff, Türkei will Strafprozess gegen Jan Böhmermann, TAGESSPIEGEL online, 10.4.2016)

(Mathias Döpfner, Solidarität mit Jan Böhmermann!, WELT online, 10.4.2016)

(Hallervorden mischt sich ein: „Erdogan, zeig‘ mich an“, MERKUR online, 11.4.2016)

(Strafverfolgung gegen Böhmermann: Jetzt spricht die Bundesregierung, Huffington Post, 11.4.2016)

(Niklas Haberkamm, Das Schmähgedicht oder Presserecht à la Böhmermann, 6.4.2016)

(Jana Hannemann, Jan Böhmermann und sein Schmähgedicht – eine Chronik, Hamburger Abendblatt online, 11.4.2016)

(Medienanwalt sieht Böhmermann auf dem Weg nach Karlsruhe, WELT online, 12.4.2016)

Nun also doch: Der Sultan zu Ankara begnügt sich nicht mehr damit, die eigenen Journalisten vor Gericht zu zerren —

„Seit seiner [Erdoğans] Amtseinführung wurden bereits 1845 solcher Verfahren [wegen Präsidentenbeleidigung] eingeleitet.“ (Haberkamm;  im Original keine Hervorhebungen)

Jetzt will er auch die deutsche Justiz zu seinem Büttel machen. Und seine charmante Freundin Merkel soll ihm zu Diensten sein… Baş üstüne! Emredersiniz! Tabii ki, Sultan Bey! ——

Doch entspricht Mutti Erdoğans Erwartungen?? Was macht sie…?

Zunächst mal entschuldigte sie sich vorab artig: Bei einem, der gar nicht beleidigt wurde:

„Die Kanzlerin hat das im ZDF ausgestrahlte und dann wieder gestrichene Schmähgedicht des Satirikers Jan Böhmermann über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan als „bewusst verletzend“ kritisiert. Das habe sie in einem Telefonat mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu am Sonntagabend deutlich gemacht, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit.“ (Spiegel; im Original keine Hervorhebungen)

Was sollte das denn?? Ist unser Muttis Angst vor Erdoğan (mittlerweile) so groß, dass sie sich nicht mal mehr traute, ihren präsidialen Freund wegen dieser Peinlichkeit — für die sie nun wahrlich nichts kann! — direkt zu kontaktieren? Was hat der nicht beleidigte Davutoğlu mit der auf die Person Erdoğan bezogenen Häme zu tun?

Alexander Kissler:

„Sie [Merkel] tätschelte der türkischen Regierung das Händchen und distanzierte sich öffentlich vom öffentlich-rechtlichen Brachialkomiker. Die diplomatische Achse Ankara-Berlin soll schnurren, koste es, was es wolle.“

So sei es!! Denn: Was macht unsere schleimige Arschkriecherregierung??: Statt sofort und kompromisslos zu reagieren: Und die Unabhängigkeit der (deutschen) Justiz klarzustellen und Ankaras Schnell-Vorstoß kompromisslos zurückzuweisen —: Sie sucht Zeit zu gewinnen: Sie prüft erst mal sorgfältig

„Die Bundesregierung will nun den Inhalt einer Verbalnote des türkischen Botschafters „sorgfältig prüfen“.“

„Nach Tagesspiegel-Informationen sind sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch die Ressortchefs für Äußeres und Justiz, Frank-Walter Steinmeier und Heiko Maas, direkt in den Fortgang der weiteren Prüfung eingeschaltet.“ (Tagesspiegel; im Original keine Hervorhebungen)

Der Anlass:

„Die türkische Regierung erwartet Medienberichten zufolge eine Strafverfolgung des ZDF-Moderators Jan Böhmermann in Deutschland wegen seiner umstrittenen Satire über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan. [Neo Magazin Royale – Erdogan Schmähgedicht – „wer es noch nicht kennt…..Aufgrund von „mangelnder Qualität“ der Satire/Parodie aus der Mediathek des ZDF gelöscht.“ Da haben wohl einige Journalistenoberhäupter Dünnpfiff bekommen.] Das habe der türkische Botschafter in einer Verbalnote an das Auswärtige Amt deutlich gemacht. Wie Berliner Regierungskreise bestätigten[,] erhob die türkische Regierung diese Forderung durch ihren Botschafter in einer Verbalnote an das Auswärtige Amt.“ (SZ; im Original keine Hervorhebungen)

Die Antwort von Dieter Hallervorden:

„In „Erdogan, zeig‘ mich an“, das Hallervorden am späten Sonntagabend auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte, heißt es etwa: „Ich sing‘ einfach, was du bist. Ein Terrorist, der auf freien Geist scheißt.“ Der Schauspieler kommentierte seinen Song mit den Worten: „Jetzt erst recht“.“

Die Antwort von Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel Springer SE, als PS. zu einem höchst lesenswerten (!) offenen Brief:

„Ich möchte mich, Herr Böhmermann, vorsichtshalber allen Ihren Formulierungen und Schmähungen inhaltlich voll und ganz anschließen und sie mir in jeder juristischen Form zu eigen machen. Vielleicht lernen wir uns auf diese Weise vor Gericht kennen. Mit Präsident Erdogan als Fachgutachter für die Grenzen satirischer Geschmacklosigkeit.“

Die Antwort von Yanis Varoufakis (ehemaliges Opfer von Böhmermann):

„Europe first lost its soul (agreement with Turkey on refugees), now it is losing its humour. Hands off @janboehm! https://justpaste.it/svdv“ (zitiert nach Huffington Post)

Die Antwort von Oliver Welke, „Heute-Show“-Moderator:

„Zu einem „Fall Böhmermann“ sei die Sache erst geworden, als sich Angela Merkel (CDU) dazu habe zitieren lassen, sagte Welke der „Bild“-Zeitung. „Ein großer Fehler, der ihr hoffentlich leidtut.“ (Welt, 12.4.2016)

Danke, meine Herren!!!

Mehr solcher Äußerungen und die Bundesregierung muss ihr Mäuseloch verlassen, ihre Ängstlichkeit überwinden und die Verbalnote der Türkei zurückweisen. Doch zunächst, Montag, 11.4.2016, Pressekonferenz, geben sich Merkel und Co. weiterhin abgetaucht und immer noch mit sorgfältiger Prüfung, sprich Aussitzen, zumindest Abwarten..., beschäftigt…:

„Seibert sagte in der Bundespressekonferenz, die türkische Regierung habe „in einer Verbalnote“ die Strafverfolgung Böhmermanns verlangt. Bei dem Antrag handele es sich um ein „förmliches Verlangen der türkischen Seite nach Strafverfolgung im Zusammenhang mit Äußerungen, die in dieser Sendung („Neo Magazin Royale“ vom 31. März, Anm. d. Red.) gemacht wurden“.“ (Huffington Post)

(Zur Chronik: Siehe Jana Hannemann)

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