Cem Özdemir: Zum Realitätsverlust der Grünen

Cem Özdemir, „ich habe keine Mehrheit“, Im Gespräch mit Rainer Hank, FAS, 7.1.2018, 26

Kriminologen fordern mehr Prävention gegen Flüchtlingskriminalität, ZEIT online, 2.1.2018

Ja, was ist denn da passiert??

Im Gespräch mit Rainer Hank erklärt Cem Özdemir:

„Es gibt manchmal einen Reflex in unserer Partei, die Realität nicht genau wahrzunehmen. Denken Sie an die aktuelle Studie über Kriminalität von Migranten. Da wird beschrieben, dass unter jungen Maghrebinern eine wesentlich höhere Kriminalitätsrate besteht als bei Bürgerkriegsflüchtlingen aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan. Das können auch die Grünen nicht wegdiskutieren.“

Zwar ignoriert Özdemir nach wie vor, dass Flüchtlinge (aus welchen Gründen auch immer) auffallend häufiger polizeilich registrierte Delikte begingen als der Rest der Bevölkerung.

Beispiel Niedersachsen: „Zwischen 2014 und 2016 stieg die Zahl polizeilich registrierter Gewalttaten in Niedersachsen demnach um 10,4 Prozent – zu 92,1 Prozent sei diese Zunahme Flüchtlingen zuzurechnen.“

Doch immerhin: Er gibt zu, dass seine Partei sich mit der Realität schwer tut und: zu Verdrängung von Fakten neigt, wenn diese nicht in ihr Multikulti-Gutmensch-Weltbild passen…

Grandios: Niklas Maaks Analyse der Werbespots zur Bundestagswahl 2017

(Niklas Maak, Ein Bild von einem Land, FAS, 3.9.2017, 42)

Niklas Maaks Analyse der Werbespots von CDU, SPD und Die Grünen kulminiert in folgender Aussage:

Die Grünen verteilen Noten über das, was „man zur Rettung der Welt[,] Elektroauto (“ gut“) oder Fahrrad (“ sehr gut“) [,] fahren muss. Verteilt werden diese Noten von einem perfekt rasierten Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt, die brav neben ihm im langen Kleid steht. Sie sehen aus wie ein Ehepaar aus den Fünfzigern. Die SPD wünscht [dem noch ungeborenen Nachwuchs!] eine gute Rente dazu, die CDU ein Fachwerkhaus, alles zusammen ergibt einen Film, ein Leben, bei dem man garantiert einschläft, so gründlich, dass beim Aufwachen der Bart doppelt so lang ist wie der [Erst-/Nur-Dreitagebart in der FDP-Werbung] von Christian Lindner.“ (im Original kein Fettdruck)

Also sprachen die Parteien:

Volle Kraft zurück! Besser wird’s nimmer, schlechter schon…

Der Faschismus-Vorwurf des türkischen Operettensultanats demaskiert es selbst I

(Stefan Ihrig, Atatürk in the Nazi Imagination, Cambridge/US & London/UK, 2014)

Stefan Ihrig behauptet in seinem lesenswerten Buch (über Atatürks Vorbildwirkung auf die Nazis bei der Errichtung des III. Reichs — ein Reich, eine Partei, ein Führer — u.a.:

Werner Daitz, Alfred Rosenberg’s envoy with the convoluted title of main department director in the Foreign Policy Office of the NSDAP [!!…] saw Kemalism, Nazism, and Fascism all as emanations of the same thing„. (118f; im Original kein Fettdruck)

Wenn die Mitglieder des türkischen Operettensultanats (Özdemir) die Parole ihres Herrn nachbeten und nun unisono all die Europäer, die die Wahlkampfauftritte auf EU-Boden verboten, als Faschisten verunglimpfen, so zeigt dies just die Denkweise der Nazi-Vordenker von einst:

Einst versuchte Hitler es Atatürk gleich zu tun (wie Ihrig diffizil und detailliert aufzeigt und nachweist), jetzt versucht Erdoğan deren beider Erbe anzutreten…:

Indem er den andern unterstellt, Faschisten zu sein, lenkt er den Hass von sich (als dem wahren Faschisten) auf die andern um… Und es funktioniert…

Auch: weil unsere Kuschelpolitik ihn gewähren lässt. Demaskierung gelingt nur durch Konfrontation.

Und noch eins wollen wir festhalten: Selbst Hitlers Aufstieg hätte verhindert werden können:

Wenn seine Gegner und Feinde nicht immer und immer wieder vor ihm gekuscht hätten…, bis es zu spät war…

Bundesverfassungsgericht erteilt Gauck und Konsorten schallende Ohrfeige

(Bundesverfassungsgericht, Erfolglose Verfassungsbeschwerde gegen den Auftritt des türkischen Ministerpräsidenten in Deutschland, Pressemitteilung Nr. 16/2017 vom 10. März 2017, Beschluss vom 08. März 2017, 2 BvR 483/17)

Dem ängstlich-kriecherischen Verhalten unserer Freiheitsapologetenkaste (Gauck, Merkel, Gabriel, Steinmeier und ihren Mitläufern und Untertanen) gegenüber den Vertretern des türkischen Operettensultanats (Özdemir) stellte das Bundesverfassungsgericht mit Beschluss vom 8.3.2017 klar:

„Staatsoberhäupter und Mitglieder ausländischer Regierungen [haben] weder von Verfassungs wegen noch nach einer allgemeinen Regel des Völkerrechts einen Anspruch auf Einreise in das Bundesgebiet und die Ausübung amtlicher Funktionen in Deutschland. Hierzu bedarf es der Zustimmung der Bundesregierung, in deren Zuständigkeit für auswärtige Angelegenheiten eine solche Entscheidung fällt. Soweit ausländische Staatsoberhäupter oder Mitglieder ausländischer Regierungen in amtlicher Eigenschaft und unter Inanspruchnahme ihrer Amtsautorität in Deutschland auftreten, können sie sich nicht auf Grundrechte berufen. [!!] Denn bei einer Versagung der Zustimmung würde es sich nicht um eine Entscheidung eines deutschen Hoheitsträgers gegenüber einem ausländischen Bürger handeln, sondern um eine Entscheidung im Bereich der Außenpolitik, bei der sich die deutsche und die türkische Regierung auf der Grundlage des Prinzips der souveränen Gleichheit der Staaten begegnen.“ (im Original keine Hervorhebungen)

Mal sehen, was sich die öffentlich Geohrfeigten nun einfallen lassen, um uns ihr Versteckspiel hinter der Persona der Meinungsfreiheit weiter als alternativlos vorzugaukeln…

Welch Theater…