(Jacqueline Dreyhaupt, DITIB, defacto, 29.1.2017)
(Bernd Stegemann, Das Gespenst des Populismus. Ein Essay zur politischen Dramaturgie, Berlin: Theater der Zeit, 2017)
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Ditib (Diyanet İşleri Türk İslam Birliǧi) ist bekanntlich Lieblingspartner der Bundesregierung in der Islam-Konferenz, der Initiierung eines interreligiösen Dialogs (u.a. der CDU) mit dem Islam. Ditib gestaltet zudem in 7 (!) Bundesländern den Islam-Unterricht mit.
Was die Ditib-Gemeinden von Juden und Christen und dem Zusammenleben mit ihnen insgeheim halten, wenn sie sich in ihrer Muttersprache, sprich auf Türkisch unterhalten, machen die folgenden Entdeckungen auf den türkischen Seiten der Ditib-Gemeinden deutlich, von denen Jacqueline Dreyhaupt einige in ihrem Bericht für für defacto zitiert.
Zum interreligiösen Dialog mit Juden:
Gemeinde Hassel:
In einem Gebet für Palästina (Filistin‘e Dua) überschriebenen Text lautet eine Zeile:
„Yamyam yahudi ölüm kusuyor Filistin’de“
Zu Deutsch: Der kannibalistische Jude kotzt den Tod in Palästina.
Gemeinde Bad Saulgau:
Fragt nicht nach dem Unterschied zwischen den heutigen und den gestrigen Juden. Es gibt keinen Unterschied. ─ Um die Barbarei der Juden zu beschreiben, werdet ihr nicht die passenden Worte finden können.
Zum interreligiösen Dialog mit Christen:
Gemeinde Möllen:
Das Weihnachtsfest ist eine nach Blasphemie stinkende Tradition der Christen.
Zum interreligiösen Dialog mit Andersgläubigen allgemein:
Gemeinde Bad Kreuznach:
Freundschaft und Beziehungen zu Ungläubigen sind verboten. Wer Allah und Allahs Freunde verlässt und sich in eine Beziehung zu Ungläubigen, Juden, Christen oder Atheisten begibt oder deren Entscheidungen akzeptiert oder deren Bestimmungen gehorcht, ein solcher Mensch trennt sich von Allah.
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Stellungnahmen der Bundespolitik:
- Der Innenminister:
Auf der Homepage des Bundesministeriums des Innern: Schweigen. Zum Stichwort Ditib sind aus den letzten zwei Wochen bislang (Stand: 31.01.2017, 22.00 Uhr): „keine Einträge vorhanden“…
- Die Integrationsbeauftragte Aydan Özoğuz, pikanterweise Schwester der beiden Autoren des Buchs Wir sind „fundamentalistische Islamisten“ in Deutschland):
… Und da ist Ditib jetzt [!!] in der Bringschuld.
Fazit:
Alles halb so schlimm also. Nur ein paar Einzelfälle… Und das Geschreibsel ist ja ohnehin nur auf Türkisch und geht nicht Türkischsprechende damit eigentlich gar nichts an… Und überhaupt: Wieso immer diese total überzogene Kritik am Islam??
Noch dazu, wo man/frau doch wissen müsste: Zuviel Kritik schadet und muss unterbleiben, da sie NUR der AfD helfe:
„Der rechte Protest macht der liberalen Politik [die nach dem Ende der Geschichte (Fukuyama) von der Politikelite unseres Landes zudem gern als per se alternativlos behauptet wird] das überraschende Geschenk, jede Kritik als latent faschistisch abwehren zu können.“ (Stegemann, 49)
…
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