Zum Verbot des Vereins „Die wahre Religion“

Frog1(Bundesministerium des Innern, Pres­se­mit­tei­lung zum Ver­eins­ver­bot der Ver­ei­ni­gung „Die wah­re Re­li­gi­on (DWR)“ ali­as „Stif­tung LIES“, 15.11.2016)

(Abdel-Hakim Ourghi, Neue Koranverteiler, Zeit, 24.11.2016, 58)

„Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière hat heute die Vereinigung „Die wahre Religion (DWR)“ alias „LIES! Stiftung“/“Stiftung LIES“ verboten und aufgelöst. Das Verbot wird seit den frühen Morgenstunden in 10 Bundesländern (Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz, Hamburg und Bremen) mit über 190 Durchsuchungs- und Beschlagnahmemaßnahmen vollzogen.“ (BMI; im Original keine Hervorhebung)

Nun also wurde die „Lies!“-Aktion — anders als die „Scharia-Polizei“-Aktion — verurteilt und verboten. Hieran zeigt sich die Doppelmoral unserer Justiz. Während die „Lies!“-Aktion lediglich zum selbstständigen Lesen aufforderte, ermahnte die „Scharia-Polizei“ Sünder zu einem Allah-gefälligen (halāl) Verhalten. Sie griff damit direkt in das Leben der Passanten ein. Doch verboten wurde nicht sie, sondern die „Lies!“-Aktion. Denn sie war erfolgreicher:

„Seit Oktober 2011 missionierten sie in deutschen Fußgängerzonen. Ihr Erfolg: junge Menschen für den Dschihad zu rekrutieren. Die Koranverteiler vom Verein »Die wahre Religion« gewannen mit der Aktion »Ließ!« etwa Robert Baum und Patrick S., die erst konvertierten, dann selbst Korane verteilten und schließlich in Syrien für den IS starben.“ (Ourghi; im Original keine Hervorhebung)

Laut BMI sollen

„über 140 junge Menschen nach Syrien bzw. in den Irak ausgereist [sein], um sich dort dem Kampf terroristischer Gruppierungen anzuschließen, nachdem sie an LIES!-Aktionen teilgenommen haben.“ (BMI)

Diffamiert wurden durch die Prediger der wahren Religion alle Anders- und Nichtgläubigen:

„Die beiden monotheistischen Religionen Judentum und Christentum wurden ebenso als Unglaube diffamiert wie andere Weltanschauungen. Kopf des Vereins war [wie so oft ein Flüchtling:] Ibrahim Abou Nagie, geboren 1964 im Flüchtlingslager Nuseirat bei Gaza, der in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Salafisten Deutschlands avancierte.“ (Ourghi; im Original keine Hervorhebung)

Abdel-Hakim Ourghi betont zudem die Wirkung des Verbots auf die Moscheen, die bekannt dafür sind, mehrfach Hassprediger zu sich eingeladen zu haben und immer wieder gerne einzuladen:

„Aber ein Verbot muss gut abgesichert sein. Nur dann ist es ein Warnsignal an jene Moscheen, die salafistischer Propaganda Raum geben – allein in NRW sollen das 55 sein.“ (Ourghi; im Original keine Hervorhebungen)

Doch das Verbot (der „Die wahre Religion“) ist das eine, die Neuauflage (Relaunch) unter neuem Namen als Strategie zur Verlängerung des Lebenszyklus das andere:

Beispiel Türkei: Immer wenn Gefahr bestand, dass eine islamistische Partei (Refah, ab 1984  mit Merkel-Liebling Erdoğan als stellvertretendem Vorsitzenden) verboten werden könnte, wurde zuvor flugs eine neue geboren (Fazilet, aus der, nach deren Auflösung, die AKP hervorging…) —

„Der Hassprediger Pierre Vogel gründete Anfang November schon den Ersatzverein »We love Muhammad«. Vogel ködert sein junges Publikum mit der heroischen Vita des Propheten, wirbt für ihn in einem Youtube-Video und setzt die »Lies!«-Aktion auch personell fort: in Hessen koordiniert der mutmaßliche Terrorwerber Bilal Gümüs [sic] das neue Propagandaprogramm. Der Mann aus Frankfurt gehörte zum engsten Kreis um Abou Nagie.“ (Ourghi)

Und so sind die klugen Islamisten dem Staat immer – mindestens – einen Schritt voraus…

Frog4

 

 

 

 

 

 

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