(Selbstzensur oder politisches Kalkül?, Kulturzeit, 14.1.2016)
(Joumana Haddad, Mama, die Macho-Macherin, ZEIT, 14.1.2016, 5)
Selbstzensur aus Gutmenschenperspektive
Eingangstext zum Beitrag:
„Die Chaosnacht von Köln. Vier lange Tage dauert es, bis deutschlandweit öffentlich wird, was geschehen ist. Und noch immer ist vieles unklar. Zeitungen, Radio und Fernsehsender sprechen zunächst von Männern. Wer sich da am Kölner Bahnhof versammelt hat, dass es vor allem Migranten und auch Flüchtlinge sind, bleibt unerwähnt. Schon bald heißt es Zensur.“
So ist es. Nachweihnachtliche Stimmlosigkeit, – Gutmensch-Einlull-Stille:
Wir singen Leise rieselt der Schnee, die 2. Strophe bitte [auf Befehl von „oben“]:
In den Herzen ist’s warm
Still schweigt Kummer und Harm
Sorge des Lebens verhallt
Freue dich, Christkind kommt bald
—
Birgit Kelle, eine der ersten Journalistinnen, die regional wahrheitsgemäß berichtete:
„Ich glaube nicht daran, dass irgendjemand den Redaktionen verbietet zu berichten. Ich glaube eher, dass das eine Art Selbstzensur im Kopf schon ist.“
„Ich glaube, die [Nichtberichter/Falschmünzer] meinen ‘s eigentlich gut. Das Problem ist: Es ist aber eine Zensur von Nachrichten, die sie da machen. Sie sortieren quasi aus, was für ihre Leser oder was für ihre Zuschauer zumutbar ist und was nicht.“
Wo ist dann der Unterschied zur Nachrichtenpolitik à la Putin, Erdoğan, etc.??
Oh, ich vergaß: Letzterer ist ja seit neulich, hurra, vom Nichteuropäer zum EU-, Flüchtlings- und Merkel-Freund avanciert: Muss er doch in der Allianz der Willigen/Korrupten helfen, Muttis „Wir schaffen das!“-Großmäuligkeit nicht im Desaster, sprich ihrem Rücktritt enden lassen zu müssen.
Frank Schneider, BILD-Chefredakteur, vom allerersten Medium, das sich traute, überregional wahrheitsgemäß zu berichten:
„Man hat nicht nur verschwiegen, man hat noch bewusst das Gegenteil behauptet.“
„Politik ist nicht dafür da, Dinge zu vertuschen oder schönzureden, sondern dafür da, Probleme zu lösen.“
Schau mal an! BILD vorne weg: Als Aufklärer!!
Frank Überall, Journalismusverband-Vorsitzender, hingegen gibt sich immer noch als bedächtiger Gutmensch-Vereinseitiger:
„Es wurde manchmal natürlich auch abgewogen, will man das jetzt so in den Mittelpunkt stellen oder nicht, weil: Das kann in der Tat brandgefährlich sein.“
Horst Pöttker, Journalismusforscher:
„Man hat gemerkt, dass da eine große Unsicherheit war, was man eigentlich mitteilen soll und dass da einfach Barrieren waren, die was mit der politischen Situation zu tun haben.“
„Der Journalismus als Beruf zur Öffentlichkeit darf nicht davon ausgehen, dass er ein unmündiges Publikum hat, sonst wird er eben zur Volkspädagogik, zum Gesinnungsjournalismus. Das wollen wir eigentlich nicht.“
So ist es. Wie sagte Kant so schön: „Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.“
„Wenn wir die Vorstellung haben, die sind alle ganz lieb und das sind bessere Menschen: Das muss natürlich ins Gegenteil umschlagen, in dem Moment wenn sich herausstellt, dass es nicht bessere Menschen sind, sondern dass es Menschen sind mit Schwächen und Fehlern usw. Dann muss es ins Gegenteil umschlagen. Dann sind es plötzlich die ganz Bösen. Und ich glaube, wir brauchen eine kontinuierliche, wahrhaftige, offene Berichterstattung.“
Und dann: Gutmensch Antje Schrupp, als „Philosophin“ vorgestellt:
„Gerade aus Angst davor, die Rassisten sozusagen damit zu bedienen, scheut man sich natürlich, bestimmte Sachen zu sagen und ich auch.“
Was ist das für eine armselige Person, gar Philosophin, die so wenig elaboriert ihre Angst vor (statt Liebe zur) Wahrheit bekennt…
„Ich finde diese Scheu auch richtig, weil tatsächlich ich der Ansicht bin, dass Rassismus momentan ein größeres Problem ist für den Zusammenhalt der deutschen Gesellschaft als sexuelle Übergriffe aus bestimmten migrantischen Zusammenhängen heraus.“
Tja, meine lieben Damen, die ihr angegrapscht und bestohlen wurdet: Ihr müsst euch getäuscht haben. Es waren bestimmt als Nordafrikaner verkleidete Deutsche. Oder wart ihr bereits so besoffen und unzurechnungsfähig, dass ihr das nicht (mehr) gemerkt habt?? Und selbst wenn es Migranten, gar Flüchtlinge gewesen waren/sein sollten: So ein bisschen Angebagger ist ja nun wahrlich nicht der Rede wert: Wir wollen doch schließlich alle nicht das Rassismus-Vorurteil bedienen, nicht wahr?? Also kuscht gefälligst, ihr hündisches kuffar-Pack!!
Zudem: Irgendwer sollte Philosophin Schrupp mal Nachhilfe geben und ihr das Symmetrieprinzip erklären. Sie scheint da echt Nachhilfebedarf zu haben…
(Nicht nur Frau Schrupp) sehr zu empfehlen in Sachen Symmetrie und Dialektik ist Joumana Haddads Volkspädagogik (Pöttker), in Imperativform formuliert:
„Anstatt eurer Tochter zu erzählen, dass sie Beute ist, versucht eurem Sohn zu sagen, dass er kein Jäger ist. Anstatt eure Tochter zu lehren, den Mund zu halten, versucht eurem Sohn beizubringen zuzuhören. Anstatt eurer Tochter zu verbieten, dieses T-Shirt zu tragen, macht eurem Sohn klar, dass dieses T-Shirt keine offene Einladung zum Sex ist. Anstatt eure Tochter zu zwingen, sich zu verhüllen, erklärt eurem Sohn, dass eine Frau mehr ist als ihr Körper. Anstatt eurer Tochter zu beweisen, dass Männer Feinde sind, beweist eurem Sohn, dass Frauen wertvolle Partner auf Augenhöhe sind. Anstatt eure Tochter in Angst vor Männern und euren Sohn zum Frauenverächter zu erziehen, versucht sie beide in Vertrauen, Wertschätzung und Liebe zueinander groß werden zu lassen.“
Ihr Wort in Gottes Ohr, liebe Frau Haddad.
So sei es!!